Hessische Küche entdecken: Von Ebbelwoi zur Grünen Soße
Was essen und trinken die Hessen? Diesen Fragen gehen wir in unserem neusten Artikel zu hessische Küche genauer auf die Spur. Dabei begeben wir uns auf eine Entdeckungsreise von der Wetterau bis in den Rheingau und nehmen die landestypischen Spezialitäten einmal genau unter die Lupe.
Inhaltsverzeichnis
Gerichte aus der hessischen Küche – Was essen & trinken die Hessen?
Als Bundesland in der Mitte Deutschlands nimmt die hessische Küche auch Einflüsse aus anderen Regionen auf. So wird der östliche Teil Hessens aus Thüringen beeinflusst, im Süden und Westen hingegen kommen Spielarten der Pfälzer und rheinhessischen Küche zum tragen. Hessische Küche zeichnet sich zum Einen durch typische Klassiker aus der Region Frankfurt und zum Anderen aus altbekannten Gerichten aus dem ländlichen Raum aus. Diese kulinarische Vielfalt macht den Küchenstil so spannend. Zu grundlegenden Eigenschaften der hessischen Gerichte zählt Bodenständigkeit und die Besinnung auf die natürlichen Produkte aus der Gegend, wie Kartoffeln, Fleisch, regionale Kräuter und Obst. Gehen wir einmal im Detail auf die verbreitesten Spezialitäten ein.
Hessischer Apfelwein
Der hessische Apfelwein oder Ebbelwoi ist ein Fruchtwein aus recht sauren Äpfeln, mit einem Alkoholgehalt zwischen 5 und 7 Prozent. Die Herstellung erfolgte bereits in der Antike, um 1600 tauchte der Apfelwein oder auch Most wieder in Frankfurt auf. Seit dem Jahr 1638 gilt das Reinhaltegebot für Ebbelwoi, welches zunächst als einfaches Getränk für die breite Menge der Bevölkerung und nicht als Traditions-Getränk angesehen wurde.
Der Apfelwein aus hessischer Küche ist ein Naturprodukt und wird aus ganzen Äpfeln hergestellt. Diese werden mitsamt Gehäuse und Stiel zu einer Masse, der sogenannten Maische gepresst. Der Gärungsprozess erfolgt über den natürlich enthaltenen Fruchtzucker und künstlich zugesetzter Hefe, welche schließlich aus dem gewonnen Apfelsaft den Apfelwein schafft. Die richtige Ruhezeit mitsamt der Hefe ist dabei entscheidend für den guten Geschmack des hessischen Kult-Produkts.
Gut zu wissen: Die Abfallprodukte aus der Apfelmost Herstellung, sogenannte Trester werden nachhaltig als Kompost in der Landwirtschaft oder als Futter für Rinder und Schafe verwendet. So bleibt kein Stück des Apfels ungenutzt.
Serviert wird hessischer Apfelwein üblicherweise im Bembel, einem Tongefäß mit grauen Farben und charakteristischen, blauen Mustern. Produziert werden dies traditionell im Kannenbäckerland, dieses liegt im Westerwald.
Der Zwiebelkuchen – Eine hessische Spezialität
Diese Spezialität der hessischen Küche wird aus Hefe- oder Mürbeteig, Zwiebeln, Sauerrahm, Eier und Speckwürfelm zubereitet. Eine Besonderheit des des Zwiebelkuchens hessischer Art: Die Zwiebeln werden vor dem Belegen und Backen bereits angebraten. Ein typisches Getränk zum Zwiebelkuchen ist der Federweißer.
Reibekuchen mit Apfelkompott
Auch ein althergebrachtes Gericht, gerade im ländlichen Raum sind die Reibekuchen mit hausgemachten Apfelmus oder „Äppelschmer“ genannt. Die Reibekuchen werden aus roh geschälten Kartoffeln und Zwiebeln gekocht. Der Reibekuchen oder Kartoffelpuffer kann ebenfalls mit geriebenen Möhren modifiziert werden. Diese gründlich vermengte Grundmasse wird in kleine Kreise geformt und traditionell in einem Kartoffelbräter aus Guss auf Feuer gebraten bis sie eine schöne Knusprigkeit entwickeln. Zu Reibekuchen darf auch in Hessen selbstverständlich nicht das Apfelkompott fehlen!
Grüne Soße aus Frankfurt
Kam im 19 Jahrhundert in der Region um Frankfurt auf und zählt heute zu den Kult-Speisen der Stadt und als Aushängeschild der hessischen Küche. In Gerichten wird die Grüne Sauce gerne neben Pellkartoffeln und Eiern, aber auch als Beilage bei anderen Gerichten mit tierischen Protein gereicht. Die Frankfurter Variante der Grünen Sauce besteht traditionell aus 7 Kräutern, die zunächst fein gehackt und im Anschluss püriert und mit Speiseöl, Eigelb , Senf, Essig und Gewürzen zu einer Art Majonäse gezogen wird. Die 7 Kräuter sind Boretsch, Petersilie, Kresse, Kerbel, Sauerampfer, Schnittlauch und Pimpinelle.
Frankfurter Rippchen aus der hessischen Küche
Der Klassiker aus Frankfurt ist Schweinefleisch aus dem Kotelett, oft noch gepökelt. Es gibt zwei Varianten wie die Rippchen in der hessischen Küche zubereitet werden. Entweder warm, mit Kartoffelbrei und Sauerkraut oder kalt, mit Senf, Brötchen oder Kartoffelsalat.
Frankfurter Kranz
Diese Buttercremetorte aus Krokant ist ursprünglich angelehnt an die Krone der deutsche Kaiser, welche in Frankfurt üblicherweise gekrönt wurden. Die Torte ist ringförmig und besteht aus mehren Lagen originaler Buttercreme (mit echter Butter hergestellt) und Böden. Die Torte gehört zu der höchsten Handwerkskunst eines Konditors und ist entsprechend schwer in der Herstellung.
Handkäs mit Musik
Handkäs besteht aus einer Art Sauermilchkäse, also ein Käse aus Milch, welcher durch den Zusatz von Milchsäurebakterien verdickt wird. Diese auch Harzer Käse genannte Spezialität stammt aus Groß-Gerau und reicht bis in das Jahr 1813 zurück. Ursprünglich als günstiges Essen für zwischendurch bekannt, mauserte sich der Handkäs zur hessischen Kult-Speise. Der Käse ist traditionell in einer Marinade aus Essig, Öl, Salz, Pfeffer und Kümmel eingelegt. Dazu gibt es rohe Zwiebeln, welche für die „Musik“ zu dem Handkäs sorgen. Schon gewusst, eine beliebte Zwischenmahlzeit ist das Gericht auch in Rheinhessen!
Wein aus dem Rheingau
Was darf auf dem Küchentisch in Hessen zu einem guten Essen nicht fehlen? Echter hessischer Wein natürlich! Die Weingüter des Rheingau bieten dabei eine tolle Auswahl an echten Spitzenweinen, die weit über die Region hinaus bekannt sind. Nicht umsonst ist der Rheingau das älteste Anbaugebiet von Riesling überhaupt.
Unser Fazit zur hessischen Küche
Die Vielfalt an Rezepten, Gerichten und Getränken aus Hessen hat uns begeistert. Die Regionalität und Verbundenheit zu den Produkten und Gegebenheiten vor Ort zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze hessische Küche. Auch konnten wir die Frage beantworten, was die Hessen eigentlich trinken: Natürlich den guten Ebbelwoi! In diesem Sinne wünschen wir viel Vergnügen beim Ausprobieren der hessischen Küche.
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