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Schon gewusst...?

Was sagt die Speisekarte über ein Restaurant aus?

Die Speisekarte ist für jedes Restaurant von besonderer Wichtigkeit. Zum Einen wird hier der Stil der Küche dargelegt. Zum Anderen fungiert dabei die Speisekarte auch als Werbung bzw. Einladung, um potenzielle Gäste für das Restaurant zu gewinnen und so Umsatz zu generieren. Neben diesen funktionalen Aspekten spiegelt die Speisekarte aber ebenfalls, in einer gewissen Weise, die Seele eines Restaurants wieder. Deswegen werden wir uns in diesem Beitrag genauer damit befassen!

I. Äußeres Erscheinungsbild der Speisekarte

Mit der äußeren Erscheinung der Karte verbinden wir auch den ersten Eindruck des Lokals. Dabei sind Sauberkeit und Vollständigkeit die wichtigsten Aspekte. Eine befleckte, mit Eselsohren, oder gar mit fehlenden Seiten aufwartende Speisekarte schmälert automatisch das erste Bild über das besuchte Restaurant. Ein Lokal mit Herzblut erneuert diese mit der Zeit. Zum Einen, da sich gegebenenfalls die Gerichte und Preise geändert haben. Zum Anderen weil die Speisekarten äußerlich nicht mehr akzeptabel aussehen. Neben der äußeren Erscheinung spielt das Design unseres Erachtens nach eine wichtige Rolle. Auf diesen Punkt werden wir im unteren Abschnitt nochmal gesondert eingehen.

II. Umfang der Auswahl

Nun kommen wir zum Herzstück einer Speisekarte, nämlich dem Inhalt und den angebotenen Speisen und Getränken. Jede Karte kann von Außen sauber, vollständig und schön gestaltet sein, doch ohne die richtig ausgewählten Gerichte ist sie nicht mehr als ein leeres Notizbuch. Hierbei ist anzumerken, dass Gastronomen zwei verschiedene Methoden im Rahmen ihres Restaurant Marketings anwenden.

Die optische Überforderung

Die eine Methode beschreiben wir als „Sinnesüberladung“. Restaurants, die keinen klaren Schwerpunkt in ihrer Küche gesetzt haben sind oft Vertreter dieser Gattung. Sie bieten in der Regel eine breite Masse an durchschnittlichen Gerichten aus verschiedenen Küchenstilen an. Diese Vielfalt muss sich auch in der Speisekarte niederschlagen! Es werden so mehr als 5-7 A4- Seiten für die Speisen eingeplant und diese nach Stilen versucht zu untergliedern. Dieses Konzept führt zu einer großen Unübersichtlichkeit, oft unterstützt durch Beispielfotos mit denen die eigentlichen Speisen selten etwas am Hut haben.

Dies schmälert den Gesamteindruck des Restaurant Besuchs zunehmend und ist für die Gäste im Rahmen der Bestellung auch anstrengend und überfordernd. Wir empfehlen daher solche Restaurants mit Vorsicht zu genießen und mehr Zeit einzuplanen.

Der optische Ausgleich

Die andere Methode beschreiben wir als „Sinnesausgleich“. Darunter versteht man Restaurants, die einen klaren Schwerpunkt in ihrer Küche gesetzt haben und somit nur eine Richtung von Gerichten anbieten. Die „Auswahl“ an besten Speisen & Getränken, die in der Regel vonseiten des Chefkoches zusammen mit dem Restaurantleiter ausgewählt und bepreist wurden, erhalten einen Platz in der Speisekarte.

Diese Restaurants stellen oft maximal 2-3 Seiten für die Gerichte bereit, mit einem zusätzlichem Getränkeabschnitt, sowie einer eigenen Weinkarte. Eine solche Methode ermöglicht es potentiellen Gästen einen schnellen Überblick über das Restaurant zu bekommen, sowie bei der Auswahl von Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise Unterstützung zu erhalten. Das Konzept empfinden wir immer am leserfreundlichsten und es erleichtert auch die Entscheidung bei der Bestellung. Außerdem wird die Gefahr von Rückfragen beim Servicepersonal reduziert.

Eine getrennte Mittagskarte, mit festem Zeitfenster, welche zusätzlich hinzugefügt werden kann, ist ebenfalls empfehlenswert. Dies ermöglicht es, lokale und saisonelle Gerichte im Wechsel anbieten zu können.

III. Design und Ästhetik der Speisekarte

Da wir die beiden Aspekte der Auswahl und des Erscheinungsbildes erläutert haben, widmen wir uns nun dem Design.

Eine Speisekarte sollte wie ein guter Aufsatz gegliedert sein. Der Gast wird von Vorspeisen, zu den Hauptgerichten und den Desserts geleitet. Die Getränkeauswahl kann je nach Vorliebe vor oder hinter den Speisen gesetzt werden, beides ist ohne Probleme möglich. Um einen persönlichen Touch zu setzen, verfassen viele Restaurants eine kurze Biographie über die Entstehung des Lokals oder besondere Methoden bei der Zubereitung der Speisen. Dies ist natürlich nicht verpflichtend, gestaltet den Besuch jedoch etwas interessanter, wenn man mehr über die Menschen des Restaurants erfahren kann.

Design & Konzept

Neben dem Inhalt ist das Design von besonderer Wichtigkeit. Inwiefern passt dies zum restlichen Konzept des Restaurants? Nutzt das Restaurant Farbkonzepte, welche der Einrichtung oder dem Stil entsprechen? Beim Design gibt es verschiedene Ansätze. Manche Restaurants lassen ihre Speisekarten binden. Andere hingegen setzen auf ein KlemmbrettDesign. Bei Letzteren besteht der Vorteil jederzeit einzelne Seiten zu erneuern, was natürlich für den Inhaber kostengünstig ist. Dafür müssen Einbußen bei der Handhabung hingenommen werden, da Seiten durcheinander geraten oder auseinander fallen.

Es ist dabei von besonderer Wichtigkeit, dass Design dem Stil entsprechend zu wählen. Ein Klemmbrett wäre für ein hochpreisiges Etablissement beispielsweise ungeeignet, wohingegen ein kleineres Restaurant mit amerikanischer Küche dieses sehr gut implementieren könnte. Hier kann das Lokal entscheiden, welches Design besser in das Konzept des Restaurants passt.

Schrift & Sprache

Wie sieht es mit der Schriftart und -größe aus? Standardmäßige Schriftarten wie Arial oder Times New Roman sind hierbei am besten. Dabei empfiehlt es sich auf Schreibschriften oder verschnörkelte Schriften, zugunsten der Lesbarkeit, zu verzichten! Die Schriftgröße ist aber auch von Wichtigkeit, weil insbesondere ältere Generationen sonst Probleme bekommen könnten. Es ist von Vorteil auf Schriftgrößen zwischen 12pt bis maximal 14pt zu setzen. Ausschließlich die Überschriften der Speisekarte sollten zur einfacheren Untergliederung größer sein.

Die Überlegung, Gerichte in der Landessprache zu betiteln, sollte immer mit Bedacht genutzt werden, da es das Servicepersonal, sowie die Gäste überfordern kann. Wenn davon Gebrauch gemacht wird, so sollte auch stets die deutsche Übersetzung kursiv dabei stehen und das Personal entsprechend geschult werden. Um die Bestellungen zu beschleunigen empfiehlt es sich gegebenenfalls noch zusätzlich auf Nummern neben den Gerichten zu setzen, welche natürlich deckungsgleich mit dem Kassensystem sind.

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Mit diesen Tipps hoffen wir euch bei der Restaurantsuche eine kleine Unterstützung an die Hand geben zu können, um so noch ein schöneres kulinarisches Erlebnis zu erreichen. Schaut doch mal bei unseren Restaurantempfehlungen vorbei! Hier veröffentlichen wir die empfehlenswertesten Restaurants! Schon gewusst? Neben Restaurantempfehlungen stellen wir dir auch die gemütlichsten Cafés und außergewöhnlichsten Bars vor!

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*Dieser Artikel wurde erstmals am 03.02.2020 veröffentlicht

Zoran's Leidenschaft für die Gastronomie entwickelte sich durch zahlreiche Tätigkeiten im Service und der Hotellerie. Als Autor bei Rhein-Gourmet stellt Zoran vor allem regionale Empfehlungen aus Mainz und Rheinhessen vor.

6 Comments

  • Sandra Geier

    Vielen Dank für diesen Beitrag zur Bedeutung von Speisekarten. Gut zu wissen, dass diese auf keinen Fall zu überladen sein darf, da sonst der Gast überfordert sein wird. Ich informiere mich gerade zum Design, da ich für mein Restaurant auch neue exklusive Speisekarten drucken lassen will.

  • Melanie Samsel

    Vielen Dank für den Artikel! Meine Mutter möchte gerne die Speisekarte ihres Restaurants überarbeiten. Daher ist es gut zu wissen, dass eine getrennte Mittagskarte empfehlenswert wäre. Ich werde mal überlegen, welche Gerichte sich gut für den Mittagstisch eignen würden.

  • Nina Hayder

    Ich wusste nicht, dass die Speisekarte eines Restaurants nicht zu überladen sein sollte. Bilder sollten auch vermieden werden. Dies werde ich bei der Wahl eines Restaurants zum Abendessen beachten.

  • Rudi Sterzer

    Ich gebe Ihen Recht, die Speisekarte sagt viel über ein Restaurant aus. Sind Sauberkeit und Vollständigkeit nicht gegeben, ist das schon ein schlechtes Zeichen. Ich war kürzlich in einem Restaurant in Villach, das eine sehr liebevoll gestaltete Speisekarte hatte.

  • Lisa

    Ich überlege gerade meine Speisekarte zu überarbeiten. Mir ist auch schon aufgefallen, dass eine zu voll Speisekarte eher negativ wirkt. Die Idee mit der Mittagskarte finde ich eine kreative Idee, Abwechslung ins Geschäft zu bringen.

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